Optimieren Sie Heizung und Energieverbrauch Ihres Gebäudes in Verbindung mit den Temperaturen in Ihrer Region
Wählen Sie aus 15 Wetterstationen aus der Westschweiz
Heizgradtage dienen zur Quantifizierung der Kälte im Aussenbereich. Um den Wert der Kälte für jeden Heiztag an einem bestimmten Ort zu bestimmen, wird die Differenz zwischen der Innentemperatur des beheizten Gebäudes (in der Schweiz auf 20°C festgelegt) und der durchschnittlichen Aussentemperatur berechnet. Wenn beispielsweise die durchschnittliche Aussentemperatur am 1. Januar -2°C beträgt, zählt man für den 1. Januar 22 Heizgradtage. Und wenn die durchschnittliche Aussentemperatur am 5. März 6°C beträgt, so erhält man für diesen Tag 14 Heizgradtage.
Heizgradtage werden nur dann gezählt, wenn die durchschnittliche Aussentemperatur für einen bestimmten Tag 12°C oder weniger* beträgt. Ein Tag mit einer Durchschnittstemperatur von 11,9°C wird also 8,1 Heizgradtage ergeben; ein Tag mit einer Durchschnittstemperatur von 12,1°C wird jedoch als 0 (null) Heizgradtage gezählt.
Heizgradtage können für einen Zeitraum von 24 Stunden, für eine ganze Woche (wöchentliche Heizgradtage), für einen ganzen Monat (monatliche Heizgradtage) oder für ein ganzes Jahr (jährliche Heizgradtage) summiert werden.
Die Anzahl der Heizgradtage während einer Heizperiode ist die Summe der Messwerte aller Tage, an denen die Heizung theoretisch in Betrieb war (Heiztage).
* Heizgradtage werden nicht in allen Regionen Europas auf dieselbe Weise berechnet. In der Schweiz wird die Methode des SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) angewendet. Man spricht hier von Heizgradtagen 20/12: dies bedeutet 20°C Innentemperatur und 12°C durchschnittliche Aussentemperatur als Heizgrenze, ab der die Heizung eingeschaltet werden muss.
Die Energiesignatur eines Gebäudes ist eine Grafik, die – im Idealfall über Wochen hinweg – den Heizenergieverbrauch eines Gebäudes in Abhängigkeit von der Aussenkälte (Heizgradtage) darstellt. Je kälter es draussen wird, desto mehr muss geheizt werden. Wenn das Heizsystem gut funktioniert und korrekt eingestellt ist, und wenn sich die Bewohner immer ungefähr gleich verhalten (Raumtemperatur bei 20°C gewählt, keine Fenster über lange Zeiträume offen gelassen etc.), dann verlaufen die Punkte auf der Grafik in etwa entlang einer Geraden. Je steiler diese Gerade ist, desto kälteempfindlicher ist das Gebäude (schlechte Wärmedämmung, Zugluft).
Je häufiger die Zähler abgelesen und in ConsoBat eingetragen werden, desto interessantere Informationen können aus der Energiesignatur abgeleitet werden. Wöchentliche Ablesungen liefern objektive und zuverlässige Ergebnisse. Diese Frequenz ermöglicht es auch, technische Fehler der Heizinstallation zu erkennen. Werden die Zähler weniger oft abgelesen (z.B. nur einmal pro Monat), ist es schwieriger, eventuelle Störungen oder Unregelmässigkeiten hervorzuheben. Es empfiehlt sich, die Zählerstände immer am gleichen Tag und zur gleichen Uhrzeit abzulesen (zum Beispiel jeden Sonntagabend um 22 Uhr) und in ConsoBat einzutragen.
Um die Energiesignatur zurückzuverfolgen, addiert ConsoBat den Verbrauch aller Zähler der Kategorie "Wärme": Heizung, Warmwasser und sogar den Stromverbrauch der technischen Anlagen, die mit der Heizung verbunden sind. In einigen Fällen kann der "Wärme"-Zähler auch den Strom von Haushaltsgeräten und Beleuchtung umfassen, wenn das Gebäude nur einen Stromzähler für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom hat.
Um die Energiesignatur zu erstellen, nimmt ConsoBat keinen theoretischen Abzug des Warmwasser- und Haushaltsstromverbrauchs vor, da der Energieverbrauch für Warmwasser und elektrische Geräte im Gebäude über die Wochen hinweg mehr oder weniger konstant bleibt und die Energiesignatur gleichmässig beeinflusst. Eine Unregelmässigkeit in der Energiesignatur kann so je nach Gebäude auf eine signifikante Änderung bei der Nutzung von Warmwasser oder elektrischen Geräten zurückzuführen sein.
Ein Gebäude, das mit thermischen Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen oder mit einer grossen, nach Süden ausgerichteten Fensterfläche ausgestattet ist, kann an sonnigen Wintertagen den Energieverbrauch erheblich senken - was eine ungleichmässige Energiesignatur erklären kann.
Die obige Grafik zeigt die energetische Signatur eines Gebäudes für ein ganzes Jahr. Die Gerade stellt die Referenzgerade dar, während die Punkte die punktuell erhobenen Messergebnisse der Zählerstände zeigen. Man stellt eine leichte Streuung der Messungen in Bezug auf die Referenzgerade fest: Die Situation ist normal; sie zeigt, dass das Heizsystem gut eingestellt ist. Die Rolle des Regulierungssystems besteht genau darin, nicht nur die Wetterbedingungen im Freien zu berücksichtigen, sondern auch die Eigenschaften des Gebäudes (Wärmespeicherkapazität in den Böden und Wänden, die Zeit, welche das Gebäude zum Aufwärmen und Abkühlen benötigt) und die Eigenschaften seiner technischen Anlagen (Heizleistung, Fläche der Heizkörper oder der Fussbodenheizung).
Im obigen Beispiel liegt ein Messwert deutlich über der Referenzgeraden. Mehrere Erklärungen sind möglich:
Aufdecken von Problemen, die andernfalls unbemerkt bleiben würden
Das Lesen und Verstehen der energetischen Gebäudesignatur ermöglicht das Erkennen von Fehlern, die andernfalls unentdeckt geblieben wären. Gegebenenfalls ist es aber ratsam, den Rat eines Fachmanns, z.B. Kaminfeger, Bauphysiker, qualifizierter Heizungsinstallateur einzuholen: Anhand der energetischen Gebäudesignatur kann er seine Problemsuche orientieren, den Fehler beheben und wertvolle Ratschläge für die richtige Nutzung der Heizinstallation geben.
Beachten Sie:
In den Grafiken von ConsoBat wird die letzte Ablesung als grosser schwarzer Punkt angezeigt. So kann ein Problem schnell erkannt werden.
Wenn Sie den Cursor auf einen beliebigen Punkt der Grafik führen, können sie den Zählerstand und das Datum der Ablesung ersehen.
ConsoBat
energie-umwelt.ch
Rue du Tunnel 7, CH-1227 Carouge
www.energie-umwelt.ch
consobat@energie-environnement.ch
Tel. +41 22 809 40 59
22. September 2021
Direkt zugänglich unter www.consobat.ch ist nun eine neue Version von ConsoBat online geschaltet worden. Sie ist in deutscher und französischer Sprache verfügbar und wurde bezüglich der Handhabung sowie der Datenanzeige verbessert. Sie hält ausserdem ein neues Dashboard zur Bewertung der Energie- und CO2-Performance des Gebäudes bereit und bietet eine Auswahl von 15 Wetterstationen in der Westschweiz, welche alle – automatisch und täglich – ihre Heizgradtage an ConsoBat senden, um eine bessere Überwachung der Energiesignatur zu ermöglichen.
Für diese neue Version werden jedoch 7 Wetterstationen im Kanton Neuchâtel, welche ihre Heizgradtage bisher nur einmal pro Woche lieferten, nicht mehr angeboten (La Brévine, La Sagne, Le Locle, NE Littoral Est, NE Littoral Ouest, Val-de-Ruz, Val-de-Travers). Die betroffenen Benutzer müssen deshalb für ihr Gebäude eine andere Wetterstation auswählen (siehe die Liste der 15 verfügbaren Wetterstationen unter dem Tab "Gebäude", dort findet man ebenfalls 2 neue Wetterstationen für den Berner Jura). Die Zählerstände werden durch einen Wechsel der Wetterstation nicht beeinflusst, der jederzeit möglich ist.
Mit dieser neuen Version ist ConsoBat nun auch auf kleinen Bildschirmen viel einfacher nutzbar. So können Sie Ihre Zähler einfach mit dem Smartphone in der Hand ablesen, entweder unter dem Tab "Zähler" (vertikales Scrollen, ist einfacher) oder unter dem Tab "Zählerstände" (horizontales Scrollen). Dennoch ist es bequemer, einen Desktop-Computer zu verwenden, um Ihre Zähler und Messwerte zu verwalten oder Ihre Grafiken abzurufen.
Darüber hinaus bringt diese Version weitere Verbesserungen mit sich: die Datenbank der Heizgradtage wurde vollständig aktualisiert; die Anzahl der Bewohner pro Gebäude ist nicht mehr auf 99 begrenzt; das Verfahren bei einem Zählerwechsel wurde vereinfacht; kleinere Bugs beim Exportieren oder Importieren von Messwerten wurden korrigiert; der Benutzer kann als Einheit bei seiner Zählern "Sonstige" wählen; etc.
Sollte ein Problem mit dieser neuen Version auftreten, löschen Sie den Cache Ihres Browsers und starten Sie ihn neu.
Ein grosses Dankeschön an alle Nutzer, die mit ihren Kommentaren zur Verbesserung des Tools beigetragen haben. Und vielen Dank im Voraus auch an alle Anwender für das Melden von Problemen, die bei den letzten Tests noch unbemerkt geblieben sind!